Das
Debattieren an Hochschulen hat eine lange Tradition:
In Großbritannien beispielsweise wurde der erste Debattierclub
bereits 1815 an der Universität von Cambridge gegründet. In
den USA gehört das Debattieren zur Schulausbildung ebenso wie der
Schulsport. Seit etlichen Jahren messen sich die Clubs in landesweiten
und internationalen Turnieren in Rhetorik.Hierzulande weiß jedoch
kaum jemand, was ein Debattierclub ist
Was
sind Debattierclubs?
Debattierclubs
sind Vereinigungen, die freiwillig ihre rhetorischen
Fähigkeiten weiterentwickeln und die deutsche Sprachkultur
pflegen wollen. Das liegt hauptsächlich daran, dass im Berufsleben
Kommunikation und die Fähigkeit, andere zu überzeugen,
immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Wer
jedoch meint, dass es im Debattierclub immer ernst zugeht, liegt falsch.
Der Debattierclub ist in erster Linie ein Ort zum Üben und
Ausprobieren. Was die Themen angeht, sind der Phantasie fast keine
Grenzen gesetzt. Es wird nicht nur das Reden geschult, sondern auch das
Hinhören und Ausredenlassen.
Das
Sprechtraining kann auch zur Persönlichkeitsentfaltung beitragen:
Wer kennt nicht die Angst davor, vor einer Menschenmenge zu stehen und
etwas Sinnvolles sagen zu müssen. Diese Angst wird im
Debattierclub in einer lockeren Atmosphäre abgebaut. Der Besuch
eines Debattierclubs kann jedem nur empfohlen werden.
1. Debattiert
wird über eine durch Abstimmung ermittelte
möglicherweise witzige These.
2. Es treten zwei
Parteien (Regierung und Opposition) mit jeweils vier
RednerInnen
gegeneinander an
(Pro/ Contra). Das Los
entscheidet, welches Team für die These und
welches dagegen spricht.
3. Die
RednerInnen bekommen jeweils zu zweit im Team 15 min. Vorbereitungszeit für
ihre Argumente. Elektronische
Hilfsmittel, Bücher sind nicht erlaubt.
4. Geleitet
wird die Debatte von einem/einer Vorsitzenden und zwei Beisitzern, die
im Anschluss an die acht Reden als Jury
allen RednerInnen individuelles Feed-back
geben
5. Die
Bewertung erfolgt durch die Jury:
Kriterien: 50 % Inhalt; 50 % Rethorik
6. JedeR RednerIn hat max. 7 Minuten Redezeit, wovon die erste und die
letzte geschützt sind.
In den übrigen
fünf Minuten sind 2 bis 3 Zwischenfragen
der Gegenseite erlaubt. Die/der
RednerIn kann die einzelnen Fragen zulassen
oder ablehnen.
7. Rücksichtnahme
bei brisanten Themen wie Vergewaltigung, Tod usw. und keine
persönlichen Beleidigungen
Verfasser: Christian Deitmer (Referendar am
CBG Dülmen) |